Kurztext
Was passiert, wenn Normen im Widerspruch zueinander stehen? Christoph Lundgreen schlägt hier mit Hilfe eines theoriegeleiteten Ansatzes, der Regelkonzeptionen verschiedener Disziplinen berücksichtigt, eine neue Lesart des "Staatsrechts" der römischen Republik vor. Er untersucht dabei Konfliktfälle aus den Bereichen Wahlen, Provinzvergabe, Sakralrecht und Triumphbewilligung; im Mittelpunkt steht die Gegenüberstellung von festen Regeln und weichen Prinzipien, deren Zusammenspiel ein Schlüssel für die Rekonstruktion römischer Normen ist.
Gerade abzuwägende Prinzipien bieten eine Möglichkeit, die Flexibilität in der Sache ohne politische Willkür oder Devianz zu erklären und damit auch zu würdigen. Dies gilt zumindest für die Schiedsrichterrolle des Senats, bis dann zu Beginn des 2. Jahrhunderts v. Chr. – im Zuge einer Neukonstituierung der Elite nach den Verlusten von Cannae – eine Verregelung der Normen und damit eine Normenverhärtung eintritt.
Rezensionen
"Christoph Lundgreen has written a thought-provoking, learned, and original book about how rules and norms operated in Roman republican politics."
Harriet Isabel Flower, KLIO 95, 2013/2
Dieser Band wurde außerdem rezensiert von:
Egon Flaig, Gnomon 87, 2015/8
Carla Masi Doria, Athenaeum 103, 2015/2
Françoise van Haeperen, L’Antiquité Classique 84, 2015
Monika Bernett, Bonner Jahrbücher 212, 2012
Raimund Schulz / Uwe Walter, Geschichte in Wissenschaft und Unterricht 65, 2014/1-2
375 S., 3 s/w Tab.
Gebunden
Franz Steiner Verlag