Kurztext
Die Teilnahme am Privatkreditwesen war in der Frühen Neuzeit alltäglich: Dem Schuldner ermöglichte sie langfristige Investitionen und die Überbrückung kurzfristiger Engpässe; der Gläubiger nutzte sie als Kapitalanlage. Kreditkäufe ermöglichten darüber hinaus, kleine alltägliche Geschäfte ohne den Austausch von Münzen zu tätigen. Der Gesetzgeber erachtete Verschuldung deshalb als notwendig und unterstützte sie insbesondere in Krisenzeiten. Aushandeln von Verträgen und Agieren in außergerichtlichen und gerichtlichen Konflikten waren somit kulturelle Praxis.
Dieser Band liefert die erste umfassende Analyse der wirtschafts-, sozial-, mentalitäts-, kultur- und alltagsgeschichtlichen Aspekte des frühneuzeitlichen Privatkreditwesens.
Rezensionen
Reinhold Reith, Historische Zeitschrift 298, 2014/1
Johannes Bracht, Bankhistorisches Archiv 38, 2012/2
336 S., 46 s/w Abb., 18 s/w Tab.
Kartoniert
Franz Steiner Verlag
Beate Sturm, geb. 1974.
1995–2002: Studium der Fächer Geschichte, Französisch, Pädagogik und Politik in Hannover / Rouen (Frankreich).
2002–2006: Promotion an der Universität Hannover im Fach Geschichte (Frühe Neuzeit) mit einer Arbeit zur frühneuzeitlichen Privatverschuldung.
2006–2008: Referendariat für das Archivwesen im Landesarchiv Baden-Württemberg und an der Archivschule Marburg.
2008–2009: Angestellte der Universität Göttingen (SUB) und der Max Planck Gesellschaft (MPDL) in den Abteilungen Forschung und Entwicklung für die Langzeitarchivierung von Forschungsdaten.
Seit Oktober 2009: Leitung des Kreisarchivs Kleve.
Forschungsschwerpunkte:
Sozial-, Wirtschafts-, Kultur- und Mentalitätsgeschichte der Frühen Neuzeit; Unternehmensgeschichte des 20. Jahrhunderts; Archivpädagogik; Digitale Langzeitarchivierung.
[Von Beate Sturm erschienene Publikationen]